26.01.2022

 

Mittlerweile sind 20 ehrenamtlich engagierte Menschen für STARK MACHEN e.V. aktiv. Dank der materiellen Unterstützung der Ehrenamtsstiftung in Höhe von 2000 Euro konnten zwischen September und Dezember 2021 unsere Teams Umzugshilfe, Bewegungsgruppe Frauenhaus und Yoyo sowie das Team walk & talk/ read & write besser für ihre Arbeit ausgestattet werden.

Das Team Umzugshilfe stellte eine Werkzeugliste zusammen und kaufte dann ein: von der Stichsäge bis zur kleinen Trittleiter. Damit waren und sind die Ehrenamtlichen gut ausgestattet, um Frauen beim Auszug

aus dem Frauenhaus tatkräftig zu unterstützen. Da werden Betten zusammengeschraubt, Küchen aufgebaut, Arbeitsplatten zurecht gesägt, Löcher für Regale, Spiegel und Bilder in Wände gebohrt und mit Dübeln versehen. Die Frauen, die wir unterstützen, befinden sich in einer psychischen Ausnahmesituation. Und sie haben in der Regel ihr soziales Umfeld verlassen, weil sie dort Gewalt ausgesetzt waren. Haben also niemanden, der ihnen bei einem Umzug helfen würde. Auch die finanziellen Mittel für ein professionelles Umzugsunternehmen fehlen. Oder die Aufträge sind für Handwerker*innen zu klein und landen deshalb bei der Terminvergabe ganz weit hinten. An dieser Stelle kommt unser Team Umzugshilfe zum Einsatz. „Das war eine echt krasse Erfahrung. So gut! So eine schöne, starke Frau! Wir haben echt zu tun gehabt mit diesen Betonwänden. Am Ende waren wir wirklich rechtschaffen müde. Und haben einer Person sehr konkret geholfen.“, schreibt Barbara nach ihrem ersten Einsatz am 20. August. Da war unser Antrag gerade bewilligt. Wir als STARK MACHEN e.V. sind sehr froh, dass wir unseren Ehrenamtlichen für ihre Einsätze jetzt stabiles Werkzeug zur Verfügung stellen können!

Das Team Bewegungsgruppe Frauenhaus und Yoyo machte ebenso gute Erfahrungen. Mit Bällen, Springseilen und Tanztüchern machen der sonntägliche Turnhallen-Termin für Frauen und Kinder des Frauenhauses gleich doppelt so viel Spaß. „Wir spüren so sehr, dass die Frauen und Kinder diesen Raum für sich brauchen. Nicht nur, weil sie im Frauenhaus so beengt leben. Auch, weil Sport und Bewegung sie für anderthalb Stunden auf andere Gedanken bringen. Weil sie angestaute Gefühle rauslassen können. Und weil da eine Gemeinschaft ist, in der sie sich sicher fühlen.“, beschreibt Henriette Kesselring, Beraterin im Rostocker Frauenhaus und Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen, die Wirkung der Ehrenamtsarbeit. Eine der letzten Anschaffungen 2021 war ein Schwungtuch mit Bällen dazu. Zum Einsatz kam das dann beim Neujahrstreffen der Bewegungsgruppe Anfang Januar 2022. Nachhaltigkeit bei den angeschafften Dingen ist also beabsichtigt. Und das Schwungtuch? „Ein absolutes Highlight!“, jubelt Frauke später. Und Tanja ergänzt: „So ausgelassen waren die Kinder und Frauen noch nie. Mir kamen Freudentränen bei all dem Lachen und Kreischen.“. Für Frauke war dies der erste Einsatz, sie kam gerade neu zum Ehrenamtsteam dazu. Denn unsere Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Medien kommt so gut an, dass sich monatlich mehrere neue Interessent*innen für das Ehrenamt melden.

Auch dafür sind wir dank der Ehrenamtsstiftung jetzt gerüstet – ein gut gefüllter Moderationskoffer unterstützt uns, wenn wir die Ehrenamtlichen in einem verpflichtenden Basic-Seminar begrüßen und sie mit der Arbeit von STARK MACHEN e.V. bekannt machen. Und beschreiben, wie  unsere professionelle Arbeit aussieht und wo Ehrenamtliche uns und vor allem unsere Klient*innen unterstützen können. Da geht es auch um die Grenzen ehrenamtlicher Arbeit, um Selbstschutz und ständige Reflektion. Denn klar: Anti-Gewalt-Arbeit ist hochemotional – egal, ob im Haupt- oder im Ehrenamt. Austausch darüber ist wichtig – für die weitere Arbeit und für die eigene seelische Gesundheit. Neben den Basic-Seminaren fanden  Ehrenamtstreffen statt und unser kostenfreies Bildungsangebot Wissen? ... macht STARK! . Dabei ging es zum Beispiel um ganz persönliche Wege aus der Gewalt oder um Cybergrooming. Wie überall fielen aber auch bei uns einige Veranstaltungen coronabedingt aus. Ähnlich war das mit unserem Angebot walk & talk. Da einige Klient*innen zunächst nicht geimpft waren, kam das Projekt erst spät ins Laufen – und wurde sofort um read & write ergänzt. Der Bedarf zeigt sich in der Praxis – das ist auch beim Ehrenamt so. Unsere Ehrenamtlichen konnten sich gut darauf einlassen und sind dank der vorhandenen Materialien gut für ihre Arbeit ausgerüstet. Ab Februar können wir unseren Klient*innen drei Termine wöchentlich zum Deutsch-Lernen anbieten.

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