29.10.2023

 

"Ich war begeistert, wie viele Fachkräfte aus den unterschiedlichsten Bereichen am Fachtag teilgenommen haben. Sie haben sich einem Thema gestellt, das nicht selten Unbehagen, Hilflosigkeit und Überforderung auslöst. Die große Offenheit, sich mit eigenen Unsicherheiten zu zeigen und auseinanderzusetzen, fand ich in den Workshops genauso beeindruckend wie die große Kompetenz und die klare Haltung vieler Teilnehmer*innen. Einig waren sich alle in der Notwendigkeit eines stetigen Austausches untereinander. Ernüchternd fand ich, dass an vielen Stellen deutlich wurde, dass die personellen Kapazitäten in vielen pädagogischen Bereichen, ganz besonders aber in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

schlichtweg nicht ausreichen, um die erarbeiteten Handlungsimpulse in Prävention und Intervention umzusetzen. Das ist extrem frustrierend.", so das Fazit der Leiterin unserer Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt, Lena Melle.

Gemeinsam mit ihrem Kollegen Michael Davidsberg stellte sie zu Beginn des Fachtages Leon vor. Der Jugendliche ist Klient der Fachberatungsstelle und gab seinem Berater ein Interview, das eindrücklich verdeutlicht, warum es Jungen schwer fällt, sich Hilfe zu suchen oder Hilfe anzunehmen, wenn sie sexualisierte Gewalt erlebt haben. Im Laufe des Gespräches betont er mehrfach: es braucht das Bewusstsein dafür, dass Jungen sexualisierte Gewalt passiert. Und es braucht ehrlich interessierte Nachfragen. Er brauchte das Gefühl, er darf mit diesem Thema da sein. Und er brauchte die Sicherheit, dass seine Erfahrungen nicht bewertet werden. Dass nicht bewertet wird, dass es ihm schlecht geht mit dem, was ihm passiert ist. 

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