25.11.2022

 

 

Alljährlich gehen am heutigen Tag weltweit Menschen auf die Straße, um gegen tausendfache Morde, körperliche und seelische Gewalt an Frauen zu protestieren, auf Missstände in ihren Ländern aufmerksam zu machen und politische und praktische Veränderungen zu fordern, die ein selbstbestimmtes, gewaltfreies Leben von Frauen garantieren.

Unsere Forderungen 2022

Die Mitarbeiter*innen von STARK MACHEN e.V. fordern gemeinsam mit den ehrenamtlich im Verein Engagierten anlässlich des 25. November, das Hilfenetz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt im Land weiter zu stärken.

  1. Dazu gehört in allererster Linie, die personellen Ressourcen zu erhöhen. Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking, Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt, Frauenhäuser – sie alle brauchen mehr Personalstellen, um der stetig wachsenden Nachfrage von Betroffenen häuslicher oder sexualisierter Gewalt gerecht zu werden.

 

  1. fordern wir Barrierefreiheit im öffentlichen Raum – baulich, sprachlich, sinnlich. Unser Verein braucht beispielsweise dringend neue Räumlichkeiten für die Beratungsstellen in Stralsund. Selbst ein barrierearmes Büro bedeutet aber eine Verdoppelung der Mietkosten. Das kann kein Träger eines öffentlich geförderten soziales Angebotes aus eigener Tasche leisten.

 

  1. Fordern wir Institutionen wie Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Gemeinschaftsunterkünfte für Asylsuchende und Sport- und Jugendvereine auf, sich selbstkritisch mit den Themen häusliche und sexualisierte Gewalt auseinanderzusetzen und ernstzunehmen, was vielen Menschen auch in diesen Bereichen unserer Gesellschaft widerfährt. Häusliche und sexualisierte Gewalt finden im familiären Umfeld und im sozialen Nahraum – also auch in den genannten Bereichen statt. Hier gilt es, Verantwortung zu übernehmen, Betroffene zu unterstützen und Gewalt nicht zuzulassen!

In Rostock und Stralsund finden in diesen Tagen u.a. die Aktionen "Ein Licht für jede Frau" statt, mit denen wir Betroffene stärken und die Zivilgesellschaft aufrufen wollen, häuslicher und sexualisierter Gewalt in jeder Form eine deutliche Absage zu erteilen. In Rostock werden dabei 964 Lichter entzündet - eines für jede Frau, die im vergangenen Jahr in einer der Rostocker Beratungsstellen gegen häusliche oder sexualisierte Gewalt oder im Frauenhaus Rostock Hilfe gesucht und gefunden hat. In Stralsund werden es .... Kerzen sein - eine für jede Frau, die in der Stralsunder Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking oder bei BeLa - langfristige Beratung für Betroffene von häuslicher Gewalt Unterstützung gefunden hat.

 

Wir in jedem Jahr weisen wir darauf hin, dass die nicht die Zahlen betroffener Frauen in Rostock und Stralsund sind. Diese sind um ein Vielfaches höher. Wir sprechen hier von einem riesigen Dunkelfeld. Häusliche und sexualisierte Gewalt sind in unserer Gesellschaft insofern ein Tabu, als das Betroffene stigmatisiert und ausgegrenzt werden und nur selten wagen, die erlebte Gewalt zu benennen, sich HIlfe zu suchen oder den Täter anzuzeigen. In weit über 80 Prozent der Fälle von häuslicher Gewalt sind die Täter männlich gelesene Personen. Wir sprechen von patriarchaler Gewalt und von einem System, das wir auflösen möchten. Deshalb gehen wir am 25. November auf die Straßen - so, wie es Frauen weltweit tun.

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